SPD Frauen

Baden-Württemberg

SPD-Frauen mahnen internationale Solidarität gegen Gewalt an Frauen an

Veröffentlicht am 24.11.2016 in Pressemitteilungen

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) beteiligt sich auch in diesem Jahr an zahlreichen Aktivitäten aus Anlass des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25.  November. „Uns ist wichtig, dass dieser Tag auch international begangen wird“, so die baden württembergische ASF-Vorsitzende Andrea Schiele, „denn nur in der internationalen Solidarität besteht eine Chance, der Gewalt wirksam entgegenzutreten.“   Der Tag ist ursprünglich den Schwestern Mirabal gewidmet, die 1960 als Mitglieder einer revolutionären Bewegung in der Dominikanischen Republik verschleppt und ermordet wurden. 1981 wurde dieser Tag von lateinamerikanischen Feministinnen zum Gedenktag gegen Gewalt an Frauen ausgerufen, 1999 wurde er auch  von den Vereinten Nationen offiziell anerkannt.

Der 25. November ist dennoch kein Gedenktag im eigentlichen Sinne. Gedenktage sollen uns erinnern und ermahnen  nach dem Motto „das war einmal, das war schrecklich und das soll nie wieder passieren“. Doch Gewalt gegen Frauen, physische, psychische, materielle Gewalt findet auch heute tagtäglich statt, davon zeugen voll belegte Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen, die dem Bedarf kaum nachkommen können.

Wenn heute Vertreter politischer Parteien– ja, es sind erstaunlicherweise vor allem Männer –  im Blick auf die geflüchteten Menschen besonders die Thematik der Gleichberechtigung von Männern und Frauen bemühen, so sprechen sie zwar ein wichtiges Thema an, verdrängen jedoch zugleich, dass diese Gleichberechtigung auch bei uns noch längst nicht erreicht ist. Das Thema der Gewalt gegen Frauen hat in Deutschland nicht erst mit den Übergriffen in der Silvesternacht begonnen, die ersten Frauenhäuser wurden vor vierzig Jahren gegründet, zu einer Zeit, als es kaum geflüchtete Menschen in Deutschland gab und auch Migrantinnen kaum in den Frauenhäusern ankamen.

Zwar ist der Anteil von Migrantinnen und geflüchteten Frauen in den Frauenhäusern heute hoch, doch nach wie vor ist das Thema „Gewalt gegen Frauen“ ein Thema unserer gesamten Gesellschaft – um dies zu belegen reicht ein Blick in die Lokalseiten der Tagespresse. Dabei nimmt ein veränderter Blick auf die Beziehungen zwischen den Geschlechtern heute auch die von Frauen ausgehende Gewalt wahr. „Dieser Blick darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auch hier und heute die Gewalt im sozialen Nahraum, die sogenannte häusliche Gewalt, zu über 80% gegen Frauen richtet“, betont Schiele und sie ergänzt „solange es uns nicht gelingt, diese Gewalt zu verhindern, ist es unsere vordringliche gesellschaftliche Aufgabe, für den Schutz und die Unterstützung der gewaltbetroffenen Frauen zu sorgen und deren auskömmliche Finanzierung sicher zu stellen.