SPD Frauen

Baden-Württemberg

LDK 2007 in Ulm


Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) Baden-Württemberg hat bei ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Ulm Ursula Hammer aus Schefflenz (Neckar-Odenwald-Kreis) zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Die bisherige Vorsitzende, Hilde Mattheis MdB aus Ulm, die die ASF Baden-Württemberg acht Jahre lang führte, hatte nicht mehr kandidiert. Dem neuen geschäftsführenden Vorstand gehören Anette Sorg (Karlsruhe-Land), Sonja Elser (Ostalb) und Brigitte Bailer (Biberach) an. In einer für die SPD turbulenten Zeit mit dem Ende der rot-grünen Koalition und wiederholten Wechseln an der Parteispitze hat die ASF in den vergangen Jahren ihre Politik konsequent an dem Ziel der Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit ausgerichtet. Diesem Grundsatz ist auch der neue Vorstand verpflichtet, da auch in der aktuellen politischen Diskussion die besondere Lebenssituation von Frauen und die Auswirkung der Gesetzgebung auf die Situation von Frauen noch nicht ausreichend berücksichtigt werden. Dies gilt z.B. bei der Mindestlohndebatte – 80% der Empfänger von Niedrigstlöhnen oder Armutslöhnen sind Frauen, die Forderung gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist gerade in diesem Bereich längst noch nicht verwirklicht - und bei der Berechnung der Rentenansprüche, die dazu führt, dass Frauen trotz vergleichbarer Arbeitsleistung im Alter meist mit erheblich geringeren Renten auskommen müssen. Unter dem Motto „Mehr ist fair!“ diskutierten die Delegierten deshalb über mehr Fairness in der Gesellschaft, in Familie, im Beruf und in der Politik. Die Konferenz beschloss u.a. Forderungen zur Einführung eines Mindestlohns, zur Abschaffung des Ehegattensplittings und zur baldigen Bilanzierung der Agenda 2010. In ihrer Gastrede wies die SPD-Landesvorsitzende Ute Vogt auf die wichtige Rolle von Frauen in der Politik hin. In keinem Landesparlament seien im Verhältnis so wenige Frauen vertreten wie im Landtag von Baden-Württemberg. Das Land glänze hier nur mit der roten Laterne. Und auch in der Wirtschaft des Landes spielten Frauen nicht die Rolle, die sie spielen könnten. Nirgends in Deutschland gebe es so wenige Frauen in Führungspositionen wie in Baden-Württemberg. Aber auch die Frauen, die Führungspositionen erreicht haben, müssten mit Prolemen kämpfen, die ihre männlichen Kollen gar nicht kennen. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Arbeit der ASF auch in Zukunft eine spannende Herausfordung sein wird. Die Schwerpunkte des neuen Vorstands werden bei der Sicherung und gerechten Gestaltung der Daseinsvorsorge, der Forderung nach Rentengerechtigkeit, nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit und angemessener sozialer Absicherung liegen.