SPD Frauen

Baden-Württemberg

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Veröffentlicht am 24.11.2020 in Pressemitteilungen

Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November erklärt die ASF-Landesvorsitzende Sonja Elser:
 

„Gewalt geschieht vor unseren Augen. Laut Polizeistatistik gab es 2019 in Deutschland 115.000 weibliche Opfer. Das sind jedoch nur diejenigen Taten, die zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Über 80 Prozent aller Opfer von Partnerschaftsgewalt sind Frauen. Gewalt gegen Frauen ereignet sich täglich in Form von häuslicher, psychischer, physischer und sexueller Gewalt. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten und aller Altersgruppen.
 

Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem, das nicht nur individuell von den Betroffenen gelöst werden kann. Häufig sind Frauen und ihre Kinder im Kontext mit Trennungs- und Scheidungssituationen einem hohen Risiko von eskalierender Gewalt ausgesetzt. Aber auch Gewalterfahrungen in der Kindheit und Jugend spielen eine Rolle. Um Gewalt gegen Frauen bekämpfen zu können, braucht es ein Bewusstsein für die Problematik und viele gemeinsame Akteur*innen.
 

In vielen Fällen männlicher Übergriffe und Gewalt kommt es nicht zur Ahndung, weil Frauen die Schuld für die Gewalt oftmals bei sich selbst suchen. Traditionelle Geschlechterrollen sowie ökonomische Abhängigkeiten verstärken diese Wahrnehmung.

Die SPD-Frauen verweisen auch auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, ein bundesweites Beratungsangebot. Unter der Telefonnummer 08000 116 016 erhalten Betroffene aller Nationalitäten 365 Tage im Jahr Unterstützung rund um die Uhr – anonym und kostenfrei.“
 

Hintergrund:

Der Aktions- und Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal. Sie wurden am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den tyrannischen Diktator gilt inzwischen als Symbol für die Kämpfe von Frauen weltweit. Es gilt die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.
 

Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. Mit vielen Aktionen werden an diesem Tag weltweit Zeichen gesetzt zur Beseitigung von körperlicher oder sexueller Gewalt gegen Frauen.